Wir gratulieren zur Auszeichnung! Esther Löffelbein erhält Wolfgang-Ratjen-Preis
Esther Löffenbein hat am Institut ihren Master absolviert mit der Arbeit: „Von der Ölpause bis zur Variante: Nachzeichnungen im Kupferstich-Kabinett Dresden nach italienischen und französischen Blättern des 16. Jahrhunderts aus der Sammlung Eberhard Jabach“. Für diese Abschlussarbeit erhält sie jetzt den Förderpreis des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der grafischen Künste. Der Preis, der ein zweimonatiges Forschungsstipendium am ZI umfaßt, wird im Rahmen einer Festveranstaltung am 9. Juli 2025 übergeben. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung!
In ihrer Masterarbeit untersucht Esther Löffelbein elf bislang unpublizierte Nachzeichnungen aus dem Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Sie entsprechen kompositorisch italienischen Zeichnungen des 16. Jahrhunderts sowie einer französischen Zeichnung des 17. Jahrhunderts aus der Sammlung des Kölner Bankiers Eberhard Jabach (1618–1695), die heute im Louvre aufbewahrt werden. Die Arbeit erörtert zunächst Material, Technik und Übertragungsmethode. Im Zentrum steht der Vergleich mit den Vorlagen im Hinblick auf Ähnlichkeiten und Abweichungen. Dabei werden die vielfältigen zeichnerischen Herangehensweisen in den Blick genommen, mit denen die Vorbilder variiert, interpretiert oder transformiert werden. Darüber hinaus werden die Funktionen der Nachzeichnungen für Künstler, Werkstätten, Stecher und Sammler beleuchtet. Ein besonderer Fokus liegt auf sammlungshistorischen Aspekten: Viele der Dresdner Nachzeichnungen beziehen sich auf Blätter im Louvre, die ihrerseits aus der Sammlung Eberhard Jabach stammen. Einige der Dresdner Blätter gehen teils auf die Sammlung Gottfried Wagner (1651–1725) zurück. Die Arbeit zeigt, dass Nachzeichnungen mehr sind als bloße Reproduktionen – sie eröffnen neue Perspektiven auf künstlerische Praxis und Sammlungsgeschichte.
