Wir beglückwünschen die Preisträgerin! Rebecca Welkens mit Wolfgang-Ratjen-Preis ausgezeichnet

Rebecca Welkens wurde an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg im Fach Kunstgeschichte mit der Arbeit: „Die Tronie in der Druckgraphik. Funktionen, Rezeptionen und Vermarktungen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert“ promoviert. Seit 2024 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei dem am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg angesiedelten DFG-Projekt „ForNet – Fälschungen und Netzwerke“. 

Rebecca Welkens

In ihrer Dissertation untersucht Rebecca Welkens die Tronie, also porträtähnliche Kopf- und Charakterstudien oftmals anonymer Personen, als eigenständige Darstellungsform des menschlichen Gesichts in der Druckgraphik vom 16. bis 18. Jahrhundert. Hierbei analysiert sie erstmals die Funktionen, Rezeptionen und Vermarktungsstrategien der Tronie unter dem Aspekt ihrer Medialität. Deutlich wird dabei, dass graphische Tronies aufgrund ihrer Loslösung von traditionellen Kunstgattungen eigenständige Kunstwerke sind, die künstlerische Fähigkeiten und (Selbst-)Repräsentation veranschaulichen, und dass ihre Entstehung eng mit der Entwicklung freier Kunstmärkte verbunden ist. Anhand bedeutender Beispiele, vor allem von Rembrandt und Jan Lievens, wird die Rolle der Tronie als Instrument der Künstlervermarktung und ihre Bedeutung für den Wandel des Kunstmarkts und Kunstgeschmacks in Europa aufgezeigt. Für diese Dissertation erhält sie jetzt den Förderpreis des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der grafischen Künste. Der Preis, der ein zweimonatiges Forschungsstipendium am ZI umfasst, wird im Rahmen einer Festveranstaltung am 9. Juli 2025 übergeben. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung!

Jan Lievens, Bildnis eines Orientalen mit Bart und Turban, 1630–1632, Rijksmuseum, Amsterdam