Wir gratulieren zur Auszeichnung! Aude Briau erhält Premier prix du jury auf dem Festival de l‘histoire de l‘art

Aude Briau, Doktorandin in cotutelle betreut an der École Pratique des Hautes Etudes, Paris, und am Institut für Europäische Kunstgeschichte in Heidelberg, hat auf dem diesjährigen Festival de l'histoire de l'art in Fontainebleau in dem Wettbewerb „Ma thèse en 180s“ den „Premier prix du jury“ gewonnen. Titel ihres Promotionsprojekts ist: „Aspects de la réception des gravures de Martin Schongauer dans l’image imprimée (1470–1520)“. Das Institut gratuliert!

 

Aude Briau

Ende des 15. Jahrhunderts waren die Kupferstiche aus Martin Schongauers Werkstatt (ca. 1440/45–1491) bei europäischen Künstlern und Handwerkern als Vorbilder äußerst beliebt. Obwohl diese Bilder noch der spätgotischen Ikonografietradition angehörten, führten sie zu einem formalen, stilistischen und technischen Wandel im relativ neuen Bereich des Intaglio-Drucks. Die zahlreichen, über ganz Europa verstreuten Wiederholungen dieser Bilder werfen die Frage auf, welche Auswirkungen dieser „Schongauer Ansatz“ auf den künstlerischen Austausch an der Wende vom Mittelalter zur Renaissance hatte. Ziel dieser Untersuchung ist es, die praktische Entwicklung des Kopierkonzepts, die neuen Formen der Modellverbreitung über das multiple Bild und die zunehmende Anerkennung des Kupferstechers als autonome Künstlerpersönlichkeit zu untersuchen. Schließlich soll Schongauers ursprüngliches Werk durch das Prisma seiner Kopien neu betrachtet werden.

Martin Schongauer, Müller mit zwei Eseln, 1470/1482, ETH-Bibliothek Zürich, Graphische Sammlung

Preisverleihung